Sa 21.05.    
Einlass: 20.30
Beginn: 21:00 Uhr
 

World Affair

 

Kann es so etwas geben wie Pop-Musik für Erwachsene? Erwachsene Pop-Musik? Musik also, die es schafft, anspruchsvoll und doch einfach zu sein, leicht und komplex, bewegend und nachdenklich. Musik für die Beine und für den Kopf, mitreißend und schlau, clever und groovend.

Auf ihrem Debut-Album Long Story Short gibt die Berliner Band World Affair gleich 16 Antworten. In jedem ihrer Songs sagt sie auf völlig unterschiedliche Art und Weise: „Ja!“ Fast drei Jahre lang haben Bassist Locko Richter, Schlagzeuger Bidi Setz, Keyboarder Michi Wehmeier und Saxofonist Tommi Zwerger im Jazz gesucht, im Rock, im Funk, im Pop und im türkischen Folk, in den Themen afghanischer und indischer Musik und im bulgarischen Volkstanz. Der Stil? Setz nennt es „Funky Rock Jazz loves World Music“.

Bei ihrer Suche haben sie die Gruppe um eine ganze Reihe internationaler Musiker- und SängerInnen erweitert, so dass daraus schließlich ein Projekt von 23 Leuten geworden ist. Basierend auf einem Live-Recording im Studio entstand manche Mitarbeit spontan, bei zufälligen Treffen, oder geplant, aber aus der Ferne. So spielte der Oud-Virtuose Roman Bunka seine Kurzhalslaute und auch sein E-Gitarren Solo in München ein. Jens Pollheide spielte die Flöte in Dortmund und eigentlich fast alle Sänger sangen später erst dazu. „Wir haben daraufhin einige Songs komplett neu arrangiert, aber die Live Aufnahme an sich erhalten“, sagt Schlagzeuger Setz.

„Das Album ist eine Kollektion von Ideen und Erfahrungen aus unseren Reisen in unterschiedlichste Kulturen. Es zeigt unsere Liebe zur Musik in all ihren unterschiedlichen Stilen.“ In den Songs geht es um die große Liebe und das kleine Glück, um Verrücktheit und Verzweiflung, das nächste Ding und die Leere hinterher. Es geht ums Feiern, um den Rausch, den Kater und die Sehnsucht nach mehr, und natürlich um die Musik, die alles vereint und miteinander versöhnt. Der Text auf dem jazzig eingespielten bulgarischen Volkstanz ist auf Deutsch (Jorginos Garten). Auf Long Story Short verbindet sich ein portugiesischer Rap mit einem arabisch anmutenden 7/8 Rhythmus 9 (O Opinario) Last exit Love klingt wie ein westlicher Jazzsong. Es klingen aber auch marokkanische und äthiopische Einflüsse an, und zwischen Rock und Funk drei-viertelt sogar einmal ein Walzer.

Die Musiker von World Affairs gehören einer großen Musikerfamilie an, die hauptsächlich in Berlin lebt und schafft. Ihre Wege haben sich in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder in verschiedenen Projekten gekreuzt und werden dies in Zukunft auch weiterhin tun. Der Gitarrist Ron Spielman gehört dazu, der Münchner Percussionist und Sänger ‘Blind’ Pete Winter,, die Sängerinnen Gabriele Tratz und Vera Schlenker ebenso. Der Berliner Künstler und Dichter John Barry schuf das Cover und steuerte die meisten Bilder zur Illustration der Songs bei und sprach auch seine Geschichte auf dem Song „Nautical calamity“.

Am Samstag 21. Mai ab 20 Uhr wird World Affair Long Story Short in Berlin vorstellen, im Artenschutztheater in Berlin-Moabit. Erschienen ist das Album 2015 bei dem Label Fuego.